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Um Leistungen zu verbessern, müssen wir lernen. Eine bestehende Feedbackkultur im Unternehmen bedeutet, dass Feedback in der Unternehmenskultur verankert ist, erwartet und umgesetzt wird. Damit wird die Rückmeldungspraxis als strategisches Instrument eingesetzt, denn eine wirksame Feedbackkultur führt zu Lerneffekten und steigert den Erfolg: Richtig angewandt verbessern sich durch regelmäßige Rückmeldungen die Qualität der Leistungen einzelner Mitarbeiter und des Unternehmens insgesamt. Dennoch ist eine konstruktive und nachhaltige Feedbackkultur in vielen Unternehmen noch nicht an der Tagesordnung.

Stattdessen gibt es häufig inhaltlich wenig effiziente Feedbackgespräche, die eher als Pflichttermine angesehen werden. Echte Lerneffekte kommen so nicht zustande, individuelle Entwicklungschancen für die Mitarbeiter bleiben auf der Strecke – und für das Unternehmen geht wertvolles Erfolgspotenzial verloren.

Was ist Feedback?

Feedback bedeutet nichts anderes als eine Rückmeldung zu einem Verhalten oder einer Leistung: Positives Feedback fällt als Lob und Bestätigung aus, negatives Feedback erfolgt in Form von Kritik als erster Schritt zu einer erwünschten Veränderung. Ideal sind regelmäßige Rückmeldungen zu Arbeitsweise, Leistung und Wirken, und zwar sowohl innerhalb eines Teams als auch wechselseitig zwischen Mitarbeitern und ihren Führungskräften. In Unternehmen mit etablierten „Feedbackschleifen“ werden Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen kontinuierlich zurückgemeldet, sodass die betroffenen Mitarbeiter daraus lernen und ihre Verfahrens- oder Verhaltensweisen anpassen können. Zugleich verbessert das Unternehmen als lernende Organisation dadurch laufend seine Prozesse und Leistungen.

Das Feedback im Unternehmen kann in unterschiedlichen Formen stattfinden:

  • 360-Grad-Feedback: Diese Feedback-Methode wird meist auf der Managementebene eingesetzt – per Fragebogen geben alle Personen Feedback, mit denen eine Führungskraft zusammenarbeitet, häufig sogar Kunden.
  • 90-Grad-Feedback: Feedback von Mitarbeitern an ihre Führungskräfte, während diese sich selbst einschätzen
  • Feedback in der Teamarbeit: Durch das Einbringen neuer Gedanken im Team werden schlummernde Potenziale geweckt.
  • Feedback in der Projektarbeit: Die unterschiedlichen Interessen an den Schnittstellen werden durch Feedback dokumentiert.

Eine positive Feedbackkultur ist Teil der Unternehmenskultur und wirkt sich direkt auf die tägliche Leistung der Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz aus.

So funktioniert eine gute Feedbackkultur

Die Basis für erfolgreiche Feedback-Methoden bildet ein offenes und vertrauensvolles Arbeitsklima mit guter Kommunikation. Denn der Effekt von Rückmeldungen hängt direkt mit deren Qualität zusammen: Während positives Feedback motiviert und Leistungsverbesserungen anstößt, sind kritische Rückmeldungen psychologisch anspruchsvoll. Sie erreichen uns zunächst auf emotionaler Ebene und erzeugen negative Gefühle wie Ablehnung.

Das Ziel einer starken Feedbackkultur besteht darin, auch negatives Feedback sachlich anzunehmen und aus den darin verpackten Inhalten zu lernen.

Dazu braucht es stimmige Rahmenbedingungen und klare kommunikative Spielregeln innerhalb des Unternehmens:

  • Offenheit und Vertrauen: Je größer das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und ihren Führungskräften, aber auch innerhalb eines Teams ist, umso motivierter und leistungsstärker agieren Mitarbeiter. Klare Verantwortungsbereiche, regelmäßig neue Herausforderungen sowie ein konstruktiver Umgang mit Fehlern sind wertvolle Motivatoren für Mitarbeiter.
  • Kernbotschaft mit Trennung zwischen Beobachtung und Bewertung: Lernen findet statt, wenn wir die Informationen von anderen über uns und unsere Arbeit nicht als Angriff werten, sondern neutral akzeptieren und dafür kurzfristig unseren Blickwinkel ändern können. Dazu ist es nötig, dass die Beobachtungen anderer uns auf entsprechend wertschätzende Art kommuniziert werden.
  • Fortlaufendes und rechtzeitiges Feedback: Mitarbeiter erzielen bessere Leistungen, wenn sie verlässlich mit hilfreichen Rückmeldungen nach Abschluss eines Projekts rechnen können.

Eng mit der Feedbackqualität verknüpft ist auch die sogenannte „psychologische Sicherheit“: Damit ist die Bereitschaft gemeint, den anderen Teammitgliedern und Führungskräften zu vertrauen und zwischenmenschliche Risiken einzugehen, indem man Rückmeldung gibt, angstfrei eigene Schwächen und Fehler zugibt, Fragen stellt und den Status quo hinterfragt. Eine positive Fehlerkultur im Unternehmen schafft beste Voraussetzungen für die psychologische Sicherheit der Mitarbeiter. Je höher die wahrgenommene psychologische Sicherheit in einem Team oder einem Unternehmen ist, umso größer ist auch der Lerneffekt aus Fehlern und aus kritischem Feedback.

Feedbackkultur etablieren: Welche Vorteile bringt das?

Für das Unternehmen lohnt sich eine Feedbackkultur in vielfacher Hinsicht:

  • Verbesserungspotenziale werden sichtbar
  • Prozesse werden optimiert
  • Weiterentwicklung einzelner Mitarbeiter und Teams wird angestoßen
  • Zusammenarbeit wird gefördert
  • Teamgeist wird gestärkt
  • Transparenz nimmt zu
  • Identifikation mit dem Unternehmen wächst

Durch strukturiert vermitteltes Feedback werden aus der Sicht des Mitarbeiters die Unternehmensziele und die konkreten Erwartungen an den Einzelnen besser greifbar. Konstruktiv gestaltete Rückmeldungen steigern die Motivation, erhöhen das Sicherheitsgefühl und vermeiden Frustration und Missverständnisse.

Feedbackregeln: 10 Tipps

Um aus Feedback beidseitig den größten Nutzen zu ziehen, sind die richtige Vorbereitung und wirkungsvolle Kommunikationstechniken entscheidend:

  1. Beobachtung aktueller Abläufe durch den Feedback-Geber
  2. Inhaltliche und kommunikative Vorbereitung auf das Feedbackgespräch mittels Notizen für einen „roten Faden“
  3. Gesprächsstruktur: Kommunikation per „Sandwich-Technik“ oder „Power-Burger“. Die kritische Aussage kommt im Mittelteil des Gesprächs und wird durch positive, wertschätzende Aspekte zu Beginn und am Ende des Gesprächs flankiert. Der angenehme Einstieg führt dazu, dass der Feedback-Empfänger die Rückmeldungen offener annehmen kann. Und am Ende gehen beide Teilnehmer mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch.
  4. „Ich-Botschaften“ im Gespräch: Mitteilungen aus einer subjektiven Perspektive sind für den Feedback-Empfänger leichter zu akzeptieren. Ein Beispiel: „Aus meiner Sicht…“, „Mir kommt es so vor, dass…“ anstatt „Du bist…“.
  5. nach der Sichtweise des Gegenübers fragen
  6. Anhaltspunkte für Verbesserungen liefern
  7. eine neue Zielsetzung für den Arbeitsbereich festlegen
  8. im Gespräch selbst nach Feedback des Gegenübers fragen
  9. Raum für spontanes Feedback für die Zukunft immer offenhalten
  10. Zielerreichung beobachten und ein weiteres Feedbackgespräch zu einem passenden Zeitpunkt anschließen

Fazit

Eine wirksame Feedbackkultur im Unternehmen basiert auf offener und vertrauensvoller Kommunikation und bewirkt individuelle und organisationale Lerneffekte in Unternehmen, die ohne Rückmeldungen nicht möglich wären. Idealerweise liegt den genutzten Feedback-Methoden eine positive Fehlerkultur zugrunde. Die erfolgreiche Umsetzung von Feedbackgesprächen erfordert eine gute Vorbereitung, wirksame Kommunikationstechniken sowie eine kontinuierliche Weiterführung der Feedbackkultur.

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