Der Fachkräftemangel ist kein Mythos – er existiert tatsächlich. Auch wenn du dir bisher nicht sicher warst, was an den Schlagzeilen in zahlreichen Fachzeitschriftenartikeln dran ist – schliesslich ist man als Verbraucher oder Arbeitnehmer in einer anderen Branche kaum persönlich davon betroffen – der Fachkräftemangel bereitet derzeit vielen Unternehmen Kopfzerbrechen. Das Problem dabei: Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Laut einer neuen Studie in der DACH-Region gaben 44% der Unternehmen an, dass sie mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben, während 35% mit dem Arbeitskräftemangel und 32% mit einer Knappheit von Nachwuchskräften hadern. Die Herausforderungen, die damit einhergehen, sind zahlreich. Fachkräfte bringen Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation – Eigenschaften, ohne die ein Unternehmen nicht überlebensfähig ist.
Dies ist eine Situation, die für die Wirtschaft insgesamt nicht gerade positiv ist – die dir als qualifizierte Fachkraft jedoch einige Vorteile bringt. Denn nun werben nicht mehr die Arbeitnehmer um eine Stelle, sondern die Arbeitgeber um die Fachkräfte. Welche Vorteile das für dich bringt und welche Branchen überhaupt vom Fachkräftemangel betroffen sind, erfährst du in diesem Artikel.
Betroffene Branchen
Der Fachkräftemangel bereitet nicht jeder Branche Sorgen. Die beliebten Wirtschaftszweige (und Unternehmen) können sich tatsächlich vor Bewerbern kaum retten. Vielmehr sind nur bestimmte Berufe betroffen: besonders das Handwerk, die Metall- und Elektroindustrie sowie der MINT-Bereich. Auch die Gesundheitsberufe, darunter vor allem die Altenpflege, weisen schon lange einen Flächendeckenden Fachkräftemangel auf. Gerade während der Pandemie konnte man beobachten, wie immer mehr Fachkräfte die Krankenhäuser verlassen.
Menschen mit abgeschlossenen Berufsausbildungen werden ebenso händeringend gesucht wie akademische Berufsgruppen in den Bereichen Medizin, Ingenieurwesen im Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, IT, Softwareentwicklung und Programmierung.
Dies alles sind Jobs, die unsere Gesellschaft zwar dringend braucht – jeder würde gerne ein Eigenheim bauen, die Industrie wächst immer weiter, die Digitalisierung schreitet voran, die Menschen wollen immer gesünder leben und auch im Alter umsorgt werden – doch den Job selbst übernehmen? Nein danke. Woran liegt das?
Ursachen des Fachkräftemangels
Der wahrscheinlich grösste Faktor, der einen entscheidenden Einfluss auf den Fachkräftemangel jetzt und in Zukunft haben wird, ist die alternde Gesellschaft in der Schweiz. Laut dem Schweizer Bundesamt für Statistik ist ein stetiger Rückgang der Geburtenrate zu beobachten, während die Lebenserwartung kontinuierlich ansteigt. Damit sinkt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter weiter.
Doch leider führt genau dieser demografische Wandel auch besonders im Gesundheitssektor dazu, dass die Nachfrage weiter steigt, die Fachkräfte jedoch nicht ausreichend vorhanden sind. Ausserdem sorgen die wachsende Bevölkerung und die Industrialisierung insgesamt weiter dafür, dass immer mehr gebaut werden muss.
Eine Umfrage hat 2021 ergeben, dass Arbeitnehmer eine zu geringe Bezahlung als den ausschlaggebendsten Grund für den Fachkräftemangel benennen. Auch schlechte Arbeitsbedingungen und eine zu hohe Sozialhilfeleistung für Arbeitslose werden als Gründe angegeben. Ursachen also, die bei den Unternehmen und der Politik liegen.
Natürlich gibt es seitens der Regierung bereits Strategien, wie man dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Die Qualifizierung und Weiterbildung von Personal sowie duale Ausbildungen werden dabei besonders gefördert. Auch internationale Fachkräfte sollen angeworben werden – dennoch können sie nur bedingt den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenwirken.
Welche Vorteile bringt der Fachkräftemangel für dich?
Solltest du in einer der betroffenen Branchen arbeiten oder eine Weiterbildung dahingehend für dich interessant sein, wirkt sich der Fachkräftemangel zu deinem Vorteil aus. Wie zuvor erwähnt, bist du damit nämlich in der hervorragenden Position, deinen Arbeitgeber quasi frei wählen zu können. Fast jedes Unternehmen würde dich mit Kusshand einstellen, doch das heisst nicht, dass du dich für das erstbeste entscheiden solltest.
Vielmehr hast du nun den Luxus, deine Ansprüche an deinen Traumjob entsprechend hochzuschrauben. Ein sehr gutes Gehalt, moderne Arbeitsplätze, lukrative Zusatzleistungen, eine betriebliche Krankenversicherung, Kinderbetreuung im Bürogebäude, … das alles sind Angebote, mit denen Unternehmen versuchen, die besten Fachkräfte anzuwerben.
Wenn du bei LinkedIn angemeldet bist, wird dir sicherlich schon aufgefallen sein, dass dich viele Personalberater zwecks eines Jobwechsels kontaktieren. Das ist schon mal ein gutes Zeichen dafür, dass jemand mit deiner Ausbildung und Berufserfahrung sehr gefragt ist. Jetzt liegt es nur noch an dir, deinen Wert zu erkennen und auch für diesen einzustehen.
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