Gibt es im aktuell raschen Wandel in der Arbeitswelt, getrieben durch Faktoren wie Digitalisierung, Klimawandel, Pandemie-Nachwirkungen und Pflegenotstand, zukunftssichere Jobs? Welcher Beruf hat Zukunft? Diese Frage beschäftigt vor allem zahlreiche junge Menschen aus den Generationen Z (mit Geburtsjahr zwischen 1996 und 2012) und Alpha (ab 2010 geboren), die sich in den ersten Jahren ihres Arbeitslebens oder noch in der Ausbildung befinden. Zugleich ist diese Frage auch für alle anderen Arbeitnehmer sowie für Unternehmen relevant, um die eigenen Strukturen anzupassen, wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben.
Ein Blick auf die Jobs der Zukunft
Das Potenzial der digitalen Technologien, bestehende Arbeitskräfte zu ersetzen, führt zu vielfältigen Ängsten.
Dabei stehen stets zwei Fragen im Mittelpunkt:
- Wie umfassend wird der Wandel durch die Digitalisierung ausfallen?
- Welche Berufe werden betroffen sein – und in welcher Form?
Der Blick auf die Berufswelt bis 2035 in einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Deloitte zeigt, dass es in Zukunft sogar mehr Beschäftigung und durchaus zukunftssichere Jobs geben könnte. Dennoch werden Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt erwartet: Die Jobs der Zukunft kennzeichnen sich dadurch, dass sie schwer ersetzbar sind. Manche aktuell wichtigen Berufe werden hingegen an Relevanz verlieren.
Schlüsselfaktoren und Trends in der Berufswelt
Als Erfolgsfaktoren für die Berufe mit Zukunft gelten Empathie, Interaktion und Spezialisierung.
Diese Trends werden für die Arbeitswelt bis 2035 erwartet:
- Die Jobs der Zukunft erfordern die Interaktion mit anderen Menschen sowie ein hohes Mass an Empathie und bringen eine geringe Automatisierbarkeit mit sich.
- Die Nachfrage an Jobs nach den genannten Erfolgskriterien soll Prognosen zufolge den Wegfall durch Digitalisierung und Automatisierung übersteigen.
- Die Berufe der Zukunft enthalten weniger Routinetätigkeiten, sondern inkludieren ein hohes Mass an Wissen, Spezialisierung, Kreativität und analytische Fähigkeiten.
- Ein Zuwachs in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Management ist zu erwarten.
- Als Schlüsseltechnologien mit den stärksten Auswirkungen auf die künftige Berufswelt gelten Robotics und Data Analytics.
Was zeichnet krisensichere oder zukunftssichere Jobs aus?
Als krisensichere oder zukunftssichere Jobs gelten generell Berufsbilder, die
- für den Weiterbestand oder die aktuelle Entwicklung der Gesellschaft essenziell sind
- in welchen der Bedarf an Arbeitskräften grösser ist als die Anzahl der Bewerber
- Berufe, die eine umfangreiche Ausbildung oder einen reichen Erfahrungsschatz voraussetzen
Welche Berufe dazu konkret zählen, verändert sich zwar laufend und bietet selbstverständlich keine Garantie für Arbeitnehmer. Dennoch gibt es Branchen und Wirtschaftssektoren, die eine höhere Krisenresistenz aufweisen als andere Bereiche.
Zukunftsträchtige Branchen und Berufsbilder
Künftige Karrieremöglichkeiten und hervorragende Perspektiven werden für diese Beschäftigungsfelder und Branchen erwartet:
- Technik und Ingenieurwesen: Das Wissen und Know-how von Technikern für neue Produkte und Technologien ist bereits jetzt höchst gefragt und dieser Trend wird sich erwartungsgemäss noch verstärken. Besonders hoch im Kurs stehen Ingenieure für Gebäudetechnik, Maschinenbauer, Mechatroniker, Bauingenieure, Robotik-Ingenieure, Experten für Rohstoffgewinnung, Zerspanungsmechaniker, Luft- und Raumfahrttechniker.
- Erneuerbare Energie und Umwelttechnik: Die globalen Herausforderungen rund um den Klimawandel erhöhen die Nachfrage nach Spezialisten in diesem Segment.
- Künstliche Intelligenz und Data Science, IT und Softwareentwicklung: Der konstante Mangel an Fachkräften für IT und Softwareentwicklung verschafft Spezialisten in diesem Bereich hervorragende Karriereaussichten. Das riesige Potenzial von KI und Datenanalyse erfordert zudem Experten für vielfältige Detailinhalte und Anwendungen. Als besonders gefragt gelten Kryptologen, IT Security Analysten/Penetration-Tester, Programmierer und Softwareentwickler sowie SEO- und E-Commerce-Experten.
- Pflege- und Gesundheitsbranche: Durch die demografische Entwicklung und eine immer höhere Lebenserwartung in den Industriestaaten gewinnt das Gesundheitswesen weiter an Bedeutung. Bereits jetzt werden vielfach Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Ergo- und Physiotherapeuten In Zukunft werden auch Pflegefachkräfte, Ärzte und Physician Assistants sowie Apotheker als systemrelevante Berufe an Bedeutung gewinnen.
- Soziale Berufe: Lehrkräfte, Erzieher in der Kinder-, Jugend- und Heimerziehung, Pädagogen und Pädagoginnen sowie sozialpädagogische Assistenzkräfte werden in Zukunft sehr gefragt sein.
- Handwerksberufe und Dienstleistungen: Viele Handwerkstätigkeiten und Dienstleistungen sind nicht automatisierbar und stark nachgefragt. Daher gehören Ausbildungsberufe wie Elektriker, Maler, Tischler, Kosmetiker oder Friseur zu den zukunftssicheren Jobs.
Strategien für das Erhöhen der eigenen Jobsicherheit
Um den eigenen Karriereweg zukunftssicherer zu gestalten, empfiehlt sich für Arbeitnehmer, bereits jetzt mit Hinblick auf die kommenden Veränderungen in die Eigenintiative zu starten.
Dafür bieten sich verschiedene, individuell wählbare Strategien an:
- Weiterbildung: an wandelnde Anforderungen anpassen und neue Fertigkeiten erlernen und integrieren
- Spezialisierung: Expertise in einem besonders gefragten Bereich des eigenen Berufs aufbauen
- Flexibilität: offen auf Veränderungen reagieren, die eigene Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit fördern
- Networking: Informationen über Trends einholen, den aktiven Austausch über Netzwerkplattformen fördern und das berufliche Netzwerk erweitern und festigen
- Soft Skills: persönliche Fähigkeiten wie Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Teamfähigkeit oder Problemlösungskompetenz ausbauen
- Eigenverantwortliche Weiterentwicklung und unternehmerisches Denken: aktiv mit den Trends und Entwicklungen im eigenen Berufsfeld beschäftigen und bereits jetzt zukunftsrelevante Skills und Kenntnisse vertiefen
Fazit: Die Arbeitswelt der Zukunft bietet Chancen
Der Wandel in der Arbeitswelt bringt neue Berufsbilder hervor und erfordert eine hohe Flexibilität von Unternehmen wie Arbeitnehmern. In Summe wird bis 2035 laut Expertenprognosen ein Zuwachs an Arbeitsplätzen erwartet. Die aktuellen Entwicklungen bedeuten spannende Chancen für die persönliche Weiterbildung und setzen das Stärken der eigenen Fähigkeiten für zukünftige Karrieren voraus.