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Auch wenn Burnout keine eigenständige medizinische Diagnose darstellt, nimmt die Zahl der Arbeitnehmenden mit Symptomen emotionaler Erschöpfung europaweit laufend zu. Der Stress bei der Arbeit führt vielfach zum Ausbrennen der Mitarbeitenden, verringert die Produktivität und wirkt langfristig negativ auf den Unternehmenserfolg. Wie können Arbeitgebende diese Entwicklung dämpfen und Burnout vorbeugen?

Burnout-Gefahr in der Schweiz: Tendenz steigend

In der Schweiz hat laut einer aktuellen Umfrage bereits rund jeder sechste Erwachsene (17 Prozent) ein Burnout erlebt. Zudem hat ein Viertel der Erwerbstätigen (25 Prozent) das Gefühl, aufgrund ihrer Arbeit Burnout-gefährdet zu sein. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre steigen diese Werte tendenziell immer weiter. Für die Unternehmen schlägt sich die Überlastung der Mitarbeitenden mit Kosten in Höhe von rund 6,5 Milliarden Schweizer Franken pro Jahr nieder, wie die Universität Bern und die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften errechnet haben.

Was versteht man unter Burnout?

Mit dem Burnout-Syndrom ist ein Zustand völliger Erschöpfung auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene gemeint. Die betroffenen Menschen leiden unter verminderter Leistungsfähigkeit und häufig unter verschiedenen physischen oder psychischen Symptomen, die aus der Burnout-Gefahr resultieren. Das Ausgebranntsein wird per Definition mit dauerhaftem Stress am Arbeitsplatz und einer allgemeinen Überlastung in Beruf und Privatleben verbunden.

Als Auslöser für Burnout gelten:

  • hohe Arbeitsintensität
  • ständige Erreichbarkeit
  • Zeitdruck
  • Angst vor Arbeitsplatzverlust
  • wachsende Verantwortung
  • Nachtarbeit und Schichtarbeit
  • angespanntes Betriebsklima
  • Mobbing

Die schnellere Kommunikation infolge der Digitalisierung gilt als eine Rahmenbedingung, die das Burnout-Risiko in vielen Berufen steigen lässt. Zusätzlich verstärken das Fehlen von Fachkräften sowie gesellschaftliche Faktoren – wie zuletzt die Pandemie oder Naturkatastrophen – den psychischen Druck auf die Arbeitnehmenden und erhöhen dadurch die Burnout-Wahrscheinlichkeit.

Der Schlüssel zum Erfolg: Burnout vorbeugen

In Unternehmen wirken sich Burnouts der Mitarbeitenden in Form von teils langfristigen Krankenständen, verminderter Produktivität und häufig auch einer höheren Mitarbeiterfluktuation aus. Zugleich beeinträchtigt das Auftreten von Burnout in der Belegschaft das Betriebsklima, wodurch wiederum das Burnout-Risiko für Teamkollegen oder andere Mitarbeitende zunimmt.

Die Burnout-Prävention durch den Arbeitgeber bildet daher den Schlüssel zum Erfolg.
Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die sich in der Unternehmenskultur verankern und im Arbeitsalltag integrieren lassen:

  • Gesunde Work-Life-Balance schaffen: Durch kurze, regelmässige Pausen abseits des Schreibtischs während des Arbeitstages lässt sich der Stress reduzieren und Distanz zur Arbeit schaffen. Ausserhalb der Arbeitszeiten nicht erreichbar zu sein, ermöglicht Gedankenpausen, fördert das persönliche Wohlbefinden und schafft die notwendige Ruhe, die Mitarbeitende vor dem Ausbrennen bewahrt.
  • Offene Kommunikation anbieten: Eine transparente Gesprächskultur, in der die Mitarbeitenden ihre Ängste, Sorgen und Gefühle äussern können, stärkt das gegenseitige Vertrauen und die Mitarbeiterbindung. Stressfaktoren lassen sich in einer derartigen Unternehmenskultur frühzeitig erkennen und nach Möglichkeit ausschalten.
  • Gezielte Schulungen und Workshops umsetzen: In Workshops und Schulungen zu Achtsamkeit, Stressbewältigung und Selbstfürsorge erhalten die Mitarbeitenden Werkzeuge, um ihren Stress bei der Arbeit besser zu bewältigen. Zugleich zeigen diese Massnahmen die Wertschätzung des Unternehmens für die einzelnen Mitarbeitenden und wirken dadurch positiv im Innenverhältnis.
  • Teambuilding: Durch gemeinsame Aktivitäten ausserhalb des Arbeitsalltags werden das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert und die Kommunikation verbessert.
  • Klarheit vermitteln: Ein klarer Rahmen zu den Erwartungen an die Mitarbeitenden sowie konkrete zeitliche Vereinbarungen wie Deadlines und Fristen bringen ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle. Das Verständnis für Wirkungszusammenhänge und die eigene Bedeutung im Unternehmenskontext steigt, und die Burnout-Gefahr wird abgeschwächt.
  • Multitasking überdenken oder verhindern: Das sogenannte Multitasking, also die vermeintliche Konzentration auf mehrere Aufgaben zugleich, gilt als einer der Hauptfaktoren für psychischen Stress am Arbeitsplatz. Laut psychologischen Erkenntnissen ist unser Gehirn nicht für Multiktasking geeignet: Unser System schüttet Stresshormone aus, und laut Studien kann sogar unser IQ durch den mangelnden Fokus vorübergehend sinken.
  • Unternehmenswerte: Geht aus den Unternehmenswerten klar hervor, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden Priorität geniesst – und wird diese Maxime auch im Unternehmensalltag gelebt? Das Verankern der Gesundheitsförderung durch den Arbeitgeber ist ein wichtiges Signal an die Mitarbeitenden, das die Burnout-Rate bei entsprechender Umsetzung reduzieren kann.

Die Rolle der Mitarbeitenden

Erfolgreiche Burnout-Prävention basiert nicht nur auf Konsequenz der Unternehmensführung mit Unterstützung der HR-Spezialisten. Auch den einzelnen Mitarbeitenden kommt eine wesentliche Rolle zu, um ihre psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aufrecht zu erhalten: Im Sinne der Selbstverantwortung sollte jede und jeder Einzelne im vorgegebenen Rahmen die eigenen Bedürfnisse beobachten, sich Auszeiten erlauben, Stressbewältigungsstrategien erlernen, offen kommunizieren und sich bei Bedarf um fachliche Unterstützung kümmern.

Fazit: Mit vereinten Kräften dem Burnout vorbeugen

Das Burnout-Syndrom ist eine häufig unterschätzte Gefahr für die Gesundheit des einzelnen Arbeitnehmers sowie den Unternehmenserfolg. Die psychische Belastung durch Stress und andere Faktoren lässt sich durch eine positive Unternehmenskultur insgesamt sowie durch das Umsetzen entscheidender Handlungsweisen rund um Wertschätzung, offene Kommunikation und die Abkehr vom Multitasking deutlich vermindern. Auf dem Weg zu einer positiven Work-Life-Balance übernehmen Unternehmen wie Mitarbeitende Verantwortung und tragen gemeinsam dazu bei, Burnout-Symptomen vorzubeugen.

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