Wenn Sie sich selbst einmal die Frage stellen ‚Wann bin ich motiviert?‘, wird diese in der Regel gar nicht so leicht zu beantworten sein. Wann sind Sie bereit die Extrameile zu gehen? Wann bleiben Sie auch gerne mal bis 20 Uhr im Büro und liegen nachts wach, weil Sie grübeln, wie Sie ein zentrales Problem Ihres derzeitigen Projekts lösen können?
Manche glauben, die Antworten auf diese Fragen seien ganz leicht. Geld, eine Beförderung, Prestige, Pflichtbewusstsein – all dies sind Anreize, die auf den ersten Blick logisch erscheinen. Doch hinter unserer Motivation steckt noch viel mehr. Wenn wir selbst nicht mal wissen, was genau uns antreibt, wie sollen wir dann unsere Mitarbeiter motivieren?
Als Experten im Personalmanagement haben wir uns mit dem Thema beschäftigt und möchten Ihnen zwei grundlegende Konzepte vorstellen, die Ihre Mitarbeiter garantiert dazu bringen werden, nicht nur die Extrameile zu gehen, sondern auch auf lange Sicht ihr Bestes fürs Unternehmen zu geben: die intrinsische und die extrinsische Motivation. Diese werden wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen. Ein Spoiler vorab: Es braucht beides, um Ihr Team erfolgreich zu bewegen.
Mitarbeiter motivieren mit extrinsischen Anreizen
Wenn Sie nach Maßnahmen zur Motivation der Mitarbeiter suchen, fallen Ihnen wahrscheinlich als erstes die Extrinsischen ein: Gehalt, ein Bonus, eine Beförderung, mehr Urlaubstage, etc. Und damit liegen Sie erstmal richtig – finanzielle Anreize sind ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die Motivation von Mitarbeitern geht. Wer würde einen Job schon in Vollzeit ausüben, wenn er dafür keine Entlohnung erhalten würde? Diesen Luxus hätten nur wenige.
Unter extrinsischer Motivation fallen nicht nur monetäre Belohnungen, sondern sämtliche Anreize, die von außerhalb kommen – also nicht aus uns selbst heraus. Dazu gehören auch immaterielle Werte wie Anerkennung und Wertschätzung, Angst, Nachteile, soziale Zugehörigkeit und Prestige.
Wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben, können extrinsische Anreize sowohl positiv als auch negativ behaftet sein. Angst und Nachteile, also eine Motivation, die auf Konsequenzen basiert, kann zwar kurzweilig effektiv sein, jedoch nicht auf Dauer. Wenn dies Ihre Vorgehensweise wäre, würden Sie selbst mit einer digitalen Rekrutierung kaum hinterherkommen.
Daher raten wir Ihnen, sich auf die positiven Anreize zu konzentrieren. Wollen Sie als Arbeitgeber bei jungen Talenten herausstechen und diese dauerhaft halten, müssen Sie aber nicht unbedingt tief in die Tasche greifen – Mitarbeiter motivieren funktioniert auch ohne Geld. Hier haben wir ein paar innovative Tipps für die extrinsische Motivation:
- Anerkennung und Wertschätzung beim Jour fixe oder anderen Meetings kommunizieren
- Anteile an der Umsatzsteigerung (fördert die Motivation des gesamten Teams, sodass sie sich gegenseitig pushen)
- Regelmäßige After Work Treffen (steigert die soziale Zugehörigkeit)
- Erwartungen durch neue Aufgaben und Spezialisierungen kommunizieren
- Belohnungssysteme in Form von für alle sichtbare Abzeichen oder freie Freitagsnachmittage – diese sollten an bestimmte Kriterien gekoppelt sein

Team motivieren durch intrinsischen Antrieb
Die Motivation der Mitarbeiter zu steigern funktioniert nicht nur durch äußere Anreize. Wer Mitarbeiter wirksam motivieren will, muss dafür sorgen, dass das Team von sich selbst – also von einem inneren Antrieb heraus – bestimmte Ziele erreichen möchte.
Dieser innere Antrieb kann beispielsweise durch ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein, soziales Engagement oder bestimmte Interessengruppen u.v.m. entstehen. Bei der intrinsischen Motivation sind es die inneren Werte und Interessen, die uns antreiben. Auch spielt es eine wichtige Rolle, ob ein Mitarbeiter sich überhaupt mit dem Produkt oder der Dienstleistung Ihres Unternehmens identifizieren kann. Wenn jemand Spaß daran hat, neue Leute kennenzulernen, dann ist er auf einem Networking Event logischerweise gut aufgehoben, oder? Während ein Mitarbeiter, der lieber für sich allein bleibt, also externe Anreize braucht, um dieses Event zu meistern, freut sich der andere sogar darauf.
Intrinsische Motivation sorgt dafür, dass wir aus innerer Antriebskraft heraus die Extrameile gehen. Doch wie kann die Personalführung die Motivation der Mitarbeiter steigern, wenn sie doch von innen kommt? Wie kann man Einfluss darauf nehmen, ohne eine extrinsische Motivation zu generieren? Auch wenn es zunächst paradox klingt, können Sie als Personaler tatsächlich etwas tun, um Ihre Kollegen zu motivieren. Hier sind vier Tipps, die Sie sofort umsetzen können:
- Kennen Sie Ihre Mitarbeiter! Sie sollten wissen, was die Menschen ausmacht, die für Sie arbeiten. Wofür brennen sie? Welche privaten Träume und Ziele haben sie? Wie sieht ihr Alltag aus? Was machen sie gerne und worin sind sie gut? Achtung – die letzten beiden Tätigkeiten stimmen nicht immer überein!
- Geben Sie Ihren Mitarbeitern Aufgaben, die zu ihren Persönlichkeiten passen. Übertragen Sie dabei Verantwortung und sorgen Sie für abwechslungsreiche und spannende Tätigkeiten. Ihre Mitarbeiter sollten dabei frei und eigenverantwortlich handeln und entscheiden dürfen. Dies steigert die Identifikation mit Ihrem Unternehmen.
- Ein gutes Arbeitsklima und eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen und Spaß daran haben. Wenn sie die Extrameile für Ihr Unternehmen gehen sollen, tun Sie das auch für Ihre Kollegen!
- Flexibilität am Arbeitsplatz fördert die Eigenverantwortung und somit die Motivation der Mitarbeiter. Egal ob Arbeitszeiten, Verhaltensregeln, Pausenregelungen oder Ähnliches – lockern Sie diese und geben Sie Ihrem Team den Raum zur Entfaltung!
Mitarbeiter motivieren – die Balance zwischen extrinsisch und intrinsisch
Wie wir zu Anfang schon angedeutet haben, braucht es sowohl die intrinsische Motivation als auch die extrinsische Motivation. Doch können beide nebeneinander existieren? Oder wird die intrinsische Motivation durch die extrinsische gemindert, gar zerstört? Wenn ich einen Haufen Geld für meinen Job bekomme, sinkt damit automatisch meine intrinsische Motivation?
Motivationsforscher haben herausgefunden, dass beide tatsächlich koexistieren können. Allerdings nur unter einer Voraussetzung: Die äußeren Anreize sind an ein bestimmtes Leistungskriterium gekoppelt. Wenn man nur für die Ausübung einer Tätigkeit belohnt wird – ohne Qualitätskriterien – sinkt die intrinsische Motivation.
Was heißt das also für Sie als Personalmanager? Motivieren Sie Ihre Kollegen sowohl intrinsisch als auch extrinsisch! Sie sollten Ihr Personal kennen – ein einfacher Fragebogen in Kombination mit einem persönlichen Gespräch reicht schon aus. Geben Sie den richtigen Mitarbeitern die passenden Aufgaben und übertragen Sie Verantwortung. Gleichzeitig sollten Sie monetäre Belohnungen und Wertschätzung für die erfolgreiche Ausübung bestimmter Tätigkeiten anhand von Qualitätskriterien übermitteln.
Wäre es nicht optimal, wenn Sie nur neue Mitarbeiter einstellen, die direkt eine intrinsische Motivation für die offenen Stellen mitbringen? Diese sind natürlich schwer zu finden, allein eine hohe Qualifikation und Berufserfahrung sorgt noch nicht für intrinsische Motivation. Doch keine Sorge – wir übernehmen gerne die Suche für Sie! Kontaktieren Sie uns jetzt, um ein perfektes Match zu finden.