Mit rasanter Geschwindigkeit ist die künstliche Intelligenz KI in der Arbeitswelt eingezogen – und gerade in der Schweiz findet diese KI-Revolution mit rasanter Geschwindigkeit statt. Ob in der Softwareentwicklung, im Marketing oder im Gesundheitswesen: Künstliche Intelligenz ist längst Teil des Arbeitsalltags und bringt neue Anforderungen, Wachstumschancen und Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen wie auch Arbeitskräfte mit sich.
Gleichzeitig spüren viele Arbeitnehmende ein hohes Mass an Unsicherheit: Welche Kompetenzen werden in Zukunft gefragt sein? Wie verändert sich mein Beruf? Und: Welche Rolle spielt der Mensch überhaupt noch?
Welche Veränderungen und Herausforderungen konkret zu erwarten sind und wie HR den Wandel positiv mitgestalten kann, zeigen wir in diesem Blogartikel.
KI erfordert Anpassungsfähigkeit und spezifisches Know-how
Laut der aktuellen Studie „AI Jobs Barometer Schweiz“ des Consulting-Unternehmens PwC revolutioniert die KI tatsächlich den Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften mit KI-Qualifikationen hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. So hat sich die Zahl der Stellenausschreibungen mit KI-Bezug seit 2018 verzehnfacht: von 2.000 auf 20.000 pro Jahr. Zugleich ist deutliches KI-getriebenes Jobwachstum zu bemerken: In Berufen mit hoher KI-Relevanz ist die Zahl der Arbeitskräfte seit 2019 um 442 Prozent gestiegen. Derzeit scheint sich die Lage zu stabilisieren.
Damit einhergehend wandeln sich die erforderlichen Fähigkeiten von Mitarbeitenden – gefragt sind durch die Etablierung von KI in der Arbeitswelt zunehmend eine rasche Anpassungsfähigkeit sowie die laufende Erweiterung von KI-Wissen und spezifischem Know-how.
KI in der Arbeitswelt als Treiber für neue Berufsbilder und Entwicklungschancen
Um den wachsenden Bedarf an Fachkräften mit KI-Kenntnissen decken zu können, reduzieren viele Arbeitgeber in der Schweiz ihre Anforderungen bezüglich eines Hochabschlusses in Berufen mit hoher KI-Relevanz.
Während der Fokus in der öffentlichen Debatte häufig auf dem Ersetzen von Jobs durch Automatisierung liegt, schafft der Wandel jedoch gleichzeitig Raum für neue Aufgaben und Berufsbilder. So entstehen durch die KI Berufe, die es bisher nicht gab. Zu diesen neuen Berufsfeldern und Zukunftsbranchen zählen unter anderem:
- Data Analyst oder Data Scientist: Experten, die die gigantischen Datenmengen infolge der Digitalisierung verarbeiten, zählen derzeit zu den meistgesuchten Arbeitskräften.
- Robotics 4.0: Für Arbeitskräfte mit Ausbildung oder Berufserfahrung in den Bereichen Metall, Elektro oder Automatisierungstechnik kommen Weiterbildungen für die Bedienung oder Programmierung von Industrierobotern in Frage, die in der industriellen Produktion und Logistik zum Einsatz kommen.
- Digital Learning Manager: Für den wachsenden Bedarf an Online-Lernangeboten in Betrieben, in der Erwachsenenbildung, aber auch in der Integration oder im Freizeitsektor, ist eine Weiterbildung zum Digital Learning Manager etwa für Arbeitskräfte mit Erfahrung im Medienbereich oder in der Pädagogik sinnvoll.
- KI-Manager: Als kompetente Ansprechpartner agieren KI-Manager in Unternehmen und unterstützen in sämtlichen Arbeitsbereichen, die eine KI-Integration erfordern. Die Qualifikation für diese Tätigkeit lässt sich innerhalb weniger Monate erlangen.
- Online Marketing Manager & SEO-Experte: Dieser Beruf sowie die Nutzung aller nötigen Tools lassen sich innerhalb von sechs Monaten erlernen. Die Rolle der Online Marketing Manager verändert sich laufend und inkludiert zu immer grösseren Teilen auch KI-Anwendungen.
- Recruiting und Personalentwicklung: Im Rahmen von beispielsweise Cloud-basierten Anwendungen unterstützt Künstliche Intelligenz beim Recruiting, beim Erstellen personalisierter Lern- und Entwicklungspläne für Mitarbeitende sowie bei vielfältigen administrativen Aufgaben und Analysen.
Die Rolle von HR: Zukunftsfähige Arbeitswelt gestalten
Was bedeutet die Rolle von KI in der Arbeitswelt für HR-Experten? Durch die Digitalisierung ergeben sich für Personalabteilungen klare Aufgaben:
- Talente gezielt fördern, die sich proaktiv mit KI-Technologien auseinandersetzen
- Mitarbeitende mit Unterstützungsbedarf begleiten, etwa durch praxisnahe Schulungen, Job-Rotation oder Mentoring-Programme
Umschulungen sind besonders in jenen Berufsgruppen sinnvoll, die stark durch Automatisierung betroffen sind – etwa in der Buchhaltung, im Kundendienst oder im Bereich Standardadministration. Gleichzeitig entstehen in Bereichen wie People & Culture, Coaching, Customer Experience oder digitaler Beratung spannende neue Tätigkeitsfelder.
HR-Spezialisten sind nicht nur als Beobachter des Wandels, sondern als aktive Treiber zu sehen. Wer Personalentwicklung mit strategischem Weitblick betreibt, kann die Chancen der KI gezielt nutzen – für das Unternehmen ebenso wie für die Mitarbeitenden.Konkrete Handlungsfelder der Personalverantwortlichen:
- Kompetenzanalysen und Potenzialchecks, um Weiterbildungsbedarf frühzeitig zu erkennen.
- Lernkultur fördern, in der Experimente, Austausch und Lernschleifen Teil des Arbeitsalltags werden.
- Karrierepfade flexibilisieren, zum Beispiel durch modulare Laufbahnmodelle oder projektbasierte Rollen.
- Transparente Kommunikation zur Rolle von KI im Unternehmen – um Unsicherheiten zu reduzieren und Vertrauen zu schaffen.
Auch Führungskräfte nehmen eine Schlüsselrolle ein: Für sie gilt es nicht nur technologische Entwicklungen zu verstehen, sondern auch empathisch zu begleiten, Orientierung zu bieten und Weiterentwicklung zu ermöglichen.
KI kann menschliche Arbeit sinnvoll ergänzen
Gerade in der Schweiz mit ihrer hohen Dienstleistungsdichte und dem Fokus auf Qualität spielt die menschliche Komponente weiterhin eine zentrale Rolle. KI übernimmt repetitive, datenintensive Aufgaben – der Mensch bleibt verantwortlich für Beziehungen, Entscheidungen und Verantwortung.
Besonders erfolgreich sind jene Teams, die KI-Tools als Co-Pilot verstehen – nicht als Ersatz, sondern als intelligente Assistenz. Dies steigert die Produktivität und schafft gleichzeitig mehr Raum für erfüllende Arbeit.
Ein Blick in die KI-Zukunft: 5 positive Entwicklungen für Unternehmen & Talente
Diese Weiterentwicklungen werden bezüglich KI in der Arbeitswelt der Zukunft erwartet:
- Neue Berufsfelder: Die KI schafft ganz neue Jobs – von KI-Trainer bis Ethikbeauftragte*r.
- Wertvollere Tätigkeiten für Einzelne: Weniger Routinen, mehr strategische, kreative Aufgaben.
- Höhere Attraktivität für Arbeitgeber: Unternehmen mit KI-Kompetenz ziehen Fachkräfte an.
- Individuellere Entwicklung: KI kann Weiterbildungen und Karrierepfade personalisieren.
- Stärkung menschlicher Fähigkeiten: Soft Skills gewinnen an Bedeutung – Empathie, Kommunikation und Teamfähigkeit sind gefragter denn je.
Fazit: Mit KI in der Arbeitswelt gehört die Zukunft den Lernbereiten
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt – wer die Veränderungen aktiv mitgestaltet, gewinnt. Unternehmen, die in Weiterbildung, Flexibilität und Zukunftsdenken investieren, sichern sich Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Für Arbeitnehmende bedeutet KI den Beginn neuer Chancen. Mit dem richtigen Mindset, Neugier und gezielter Förderung entstehen Möglichkeiten für persönliche Entwicklung, beruflichen Aufstieg und sinnstiftende Arbeit – quer durch alle Branchen und Karrierestufen.