Die moderne Arbeitswelt ist von hoher Dynamik gekennzeichnet, die neue Kompetenzen erfordert – dies gilt unter anderem für den Einsatz von KI im Personalwesen. Die HR-Verantwortlichen stehen im Hinblick auf eine effiziente und zukunftsorientierte Personalstrategie vor zahlreichen Herausforderungen und Risiken, die es im Rahmen des digitalen Wandels zu lösen gilt.
Die zunehmende Präsenz der Künstlichen Intelligenz in Unternehmen verändert das Personalwesen grundlegend, indem sie vorausschauende Analysen, das Automatisieren vielfältiger Prozesse sowie datenbasierte Entscheidungsfindung in den verschiedensten Unternehmensbereichen ermöglicht. Als echter Gamechanger bringt die KI zugleich Chancen mit sich, die es im Sinne des Unternehmenserfolgs strategisch zu nutzen gilt. In diesem Blogartikel beleuchten wir die aktuellen Trends – und zeigen, wie Erfolg gelingen kann.
Aktueller Wandel durch KI im Personalwesen
Die Nutzung der KI im Personalbereich geht Schritt für Schritt über den Einsatz als Hilfstool hinaus: Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen Talente anziehen, halten und weiterbilden. Und auch wenn in einer Studie des Schweizer Consulting-Unternehmens Avenir 2024 noch von einem „überschaubaren Nutzen durch den produktiven Einsatz von KI in der Personalarbeit“ die Rede war, lautete die Empfehlung, gestützt durch 75 Prozent der befragten HR-Exponenten, rasch aktiv zu werden, um das Potenzial von KI voll für Unternehmen auszuschöpfen.
Die Möglichkeiten mithilfe von KI nehmen rasant zu: Angefangen vom Recruiting, über die Personalplanung bis hin zur Leistungsbeurteilung von Mitarbeitenden hat die KI bereits Einzug in den HR-Bereich gefunden. Erste tiefgreifende Veränderungen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Personalmanagement finden bereits statt.
Zu den aktuell bereits vielfach KI-unterstützten Prozessen zählen:
- Automatisierte Bewerberauswahl: KI-gestützte Software filtert Bewerbungen nach relevanten Schlüsselwörtern, analysiert Lebensläufe und selektiert passende Kandidaten und Kandidatinnen für Stellenbesetzungen vor. Für HR-Teams bedeutet dies Zeiteinsparungen durch eine erhebliche Beschleunigung des Screening-Prozesses und die Möglichkeit, sich auf qualifizierte Bewerbende konzentrieren zu können.
- Digitales Onboarding: Virtuelle Assistenten begleiten neue Mitarbeiter durch den Onboarding-Prozess, stellen interaktive Schulungsmaterialien zur Verfügung und beantworten häufig gestellte Fragen.
- Virtuelles Beantworten von Anfragen: KI-Anwendungen wie virtuelle Assistenten und Chatbots beantworten wiederkehrende Mitarbeiteranfragen in Echtzeit – von Urlaubsanträgen bis zu Benefits – und entlasten die HR-Mitarbeitenden.
- Mitarbeiterfeedback in Echtzeit: KI-Tools eignen sich für die Durchführung von Stimmungsanalysen, indem sie Mitarbeiterbefragungen auswerten und wertvolle Einblicke in die aktuelle Mitarbeiterzufriedenheit liefern.
- Predictive Analytics zur Verbesserung der Unternehmenskultur: Mit KI können auf Basis historischer Daten Prognosen zu Mitarbeiterbindung, Leistung und Fluktuation erstellt werden. Die Ergebnisse dienen zur Entwicklung von Massnahmen für die Mitarbeiterbindung und für eine langfristige Optimierung der Unternehmenskultur.
- Personalisierte Weiterbildungsmassnahmen: Intelligente Algorithmen identifizieren den individuellen Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitenden und empfehlen massgeschneiderte Schulungen.
Herausforderungen und Risiken: Die neue Rolle von HR
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in der Personalarbeit bewirkt, dass sich die Rolle von HR grundlegend verändert:
- Strategische Personalentwicklung gewinnt gegenüber operativer Verwaltung an Bedeutung: KI-Anwendungen übernehmen künftig die Routineaufgaben, sodass sich HR-Teams auf strategische Themen wie Talentmanagement und Employer Branding konzentrieren können.
- Fokus auf Employee Experience: Da das Personalmanagement mehr Daten generiert und zur Verfügung hat, rückt das Gestalten einer optimalen Employee Journey in den Vordergrund und ist durch personalisierte Daten einfacher umzusetzen.
- Neue Anforderungen an HR-Fachkräfte: Für die Mitarbeitenden im HR gibt es in den kommenden Jahren einen anhaltend hohen Weiterbildungsbedarf, um sich mit KI-Technologien auseinanderzusetzen und digitale Kompetenz aufzubauen.
Zugleich bedeutet die Einführung von KI auch Herausforderungen und mögliche Risiken für Unternehmen: Die Personalabteilung muss die Vorteile der Technologie mit dem menschlichen Urteilsvermögen in Einklang bringen und sicherstellen, dass entscheidende Werte wie Inklusion und Fairness weiterhin im Recruiting sowie in sämtlichen HR-Entscheidungsprozessen berücksichtigt und priorisiert werden.
Strategien für den erfolgreichen Einsatz von KI im Personalwesen
Um KI in der Personalarbeit gewinnbringend zu integrieren, empfehlen sich für Unternehmen diese Strategien:
- Sorgfältige Datenanalyse und Datenpflege: Die Ergebnisse jeder KI-Anwendung können nur so gut sein wie jene Daten, auf denen sie basiert. Für Unternehmen gilt es daher sicherzustellen, dass die im HR verfügbaren Daten strukturiert, stets aktuell und korrekt sind.
- Menschliche Kontrolle und Ethik: Die Kontrolle durch Mitarbeitende behält trotz aller Automatisierung oberste Priorität. Die KI dient als unterstützendes Instrumentarium, jedoch nicht als Ersatz für HR-Spezialitäten.
- Mitarbeitende in Veränderungsprozesse einbinden: Laufende Schulungen und Weiterbildungsmassnahmen rund um das Thema KI sind essenziell, um hohe Akzeptanz für Veränderungen zu schaffen und die Mitarbeitenden mit den neuen Technologien vertraut zu machen.
- Sicherstellen von Datenschutz und Compliance: Für die KI-Tools im Personalwesen gilt, dass alle HR-Daten geschützt sein müssen und die Regeln des Datenschutzes eingehalten werden.
Ausblick: Die Zukunft von KI im HR-Bereich
Obwohl zahlreiche Unternehmen bereits die Vorteile der KI nutzen, steht die KI-gestützte Transformation im Personalwesen dennoch erst am Anfang. Für die kommenden Jahre sind weitere Entwicklungen zu erwarten, die noch konkretere Daten liefern und bei vorausschauender Nutzung den Unternehmenserfolg positiv beeinflussen können.
- Intelligente Prognosemodelle für Kündigungen: Mit Hilfe von KI-Tools könnten Kündigungswahrscheinlichkeiten präzise berechnet und präventive Massnahmen vorgeschlagen werden.
- Weiterentwicklung virtueller Assistenten: KI-gestützte HR-Bots könnten in Zukunft immer komplexere Anfragen beantworten und sogar individuelle Coaching-Sitzungen für Mitarbeitende anbieten.
- Integration von Virtual Reality (VR): Durch immersive VR-Technologien können Vorstellungsgespräche und Onboarding-Prozesse ergänzt und weiterentwickelt werden.
Fazit: KI im Personalwesen bietet vielfältige Chancen
Die Einführung Künstlicher Intelligenz im Personalwesen bietet durch Effizienzsteigerung, verbesserte Entscheidungsfindung und eine individuellere und schnellere Betreuung der Mitarbeitenden zahlreiche Möglichkeiten, den Unternehmenserfolg zu steigern. Zugleich erfordert der Einsatz von KI eine bewusste und zentral menschengesteuerte Strategie, um Datenschutz, Ethik und Kontrolle zu gewährleisten. Jene Unternehmen, die frühzeitig auf KI setzen, können schrittweise und mit langfristiger Wirkung nicht nur ihre HR-Prozesse optimieren, sondern auch ihre Positionierung als innovative Arbeitgeber im Sinne eines erfolgreichen Employer Branding verankern.