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Gamification in der HR: Talente spielerisch binden

Was bewirkt der Trend zur Gamification in Human Resources, und wie lassen sich die aus dem Spieldesign entlehnten Methoden in Unternehmen nutzen? Das Prinzip der Spielintegration ist im Personalmanagement zu einem wichtigen Erfolgstool avanciert: Unternehmen etablieren spieltypische Gamification-Elemente, um die Lernmotivation und Effizienz ihrer Mitarbeitenden zu fördern – und erhöhen dadurch nachhaltig den Unternehmenserfolg.

Was bedeutet Gamification in der HR?

Unter der Gamification oder Gamifizierung (eingedeutscht auch als Spielifikation oder Spielifzierung bezeichnet) versteht man das Anwenden spielerischer Elemente in einem spielfremden Kontext.

Das Ziel der Gamification in der HR ist einfach erklärt: Gerade für die Generation der Millennials und der Generation Z führt die hohe Intensität im Job laut Umfragen oft zu einem Gefühl des Ausbrennens. Durch den Einbau von Spielelementen mit Punkten, Abzeichen oder Bestenlisten im seriösen Kontext ihrer täglichen Arbeit empfinden sie mehr Freude im Job, weniger Langeweile und eine höhere Motivation.

Durch Ideen und Methoden aus dem Spieldesign werden am Arbeitsplatz die gleichen Prinzipien angewandt, die Menschen zu Freizeitspielen wie Fussball, Schach oder Computerspielen motivieren. In der Personalentwicklung kommt Gamification häufig in Zusammenhang mit wenig herausfordernden, monotonen oder aber sehr komplexen Aufgaben zum Einsatz.

Die Ziele und Vorteile von Gamification im Unternehmen

Zu den wichtigsten Zielen der Gamification als Personalmanagement-Tool zählen:

  • Zusammenarbeit fördern
  • Onboarding-Prozess für neue Mitarbeitende vereinfachen
  • Motivation für Innovationen stärken
  • Leistung der Mitarbeitenden steigern
  • Einstellungsabläufe verbessern
  • Effektivität von Schulungs- und Entwicklungsprogrammen erhöhen
  • Lernerfolge maximieren
  • Mitarbeiterbindung optimieren

Die Spielifikation in Unternehmen nutzt natürliche menschliche Wesenszüge, um die Mitarbeitenden zur Teilnahme an Lernprozessen und zu einer höheren Motivation anzuregen. Dadurch können Geschäftsprozesse verbessert sowie die Produktivität und Mitarbeiterbindung erhöht werden.

Die Ergebnisse einer experimentellen Studie zeigen, dass Gamification mit spezifischen Spieldesign-Elementen im untersuchten Kontext eines manuellen Arbeitsprozesses die Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse ebenso wie die Leistung der Mitarbeitenden positiv beeinflusst. Als weitere Effekte wurden je nach Design-Elementen eine positive Wirkung auf das Erleben von Kompetenz und Autonomiesowie sozialer Eingebundenheit festgestellt.

Diese Vorteile bringt Gamification für Unternehmen:

  • effizienteres Lernen: etwa in internen Weiterbildungssystemen (L&D-Systemen)
  • kontinuierliches Feedback: Die Mitarbeitenden erhalten laufend Rückmeldung zu ihrer Leistung, indem sie jederzeit abrufbare Leaderboards einsehen.
  • vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Die Spielelemente lassen sich in vielfältige Unternehmensabläufe integrieren, beispielsweise für Projektschulungen, im Kundensupport oder im Vertrieb
  • Langzeitmotivation: Gamification steigert die langfristige Motivation
  • hohe Attraktivität für junge Mitarbeitende: Gerade die jüngere Generation an Mitarbeitenden ist mit spielerischen Elementen in der Ausbildung aufgewachsen. Daher bildet Gamification auch ein wertvolles Employer Branding Element.

In 4 Schritten ein Gamification-System im Unternehmen etablieren

Die erfolgreiche Implementation eines Systems für Gamification-Tools in der HR von Unternehmen erfordert zunächst diese 4 Schritte:

  1. Strategie entwickeln: Zunächst ist die genaue Definition der betroffenen Mitarbeitenden, deren gewünschter Entwicklung und Verhaltensweisen sowie der entsprechenden HR-Prozesse erforderlich. Im Fokus sollten dabei Nachhaltigkeit und somit langfristiges Lernen stehen.
  2. Spiel-Elemente mit vielen Gewinnern auswählen: Bei der Entscheidung, welche Gaming-Elemente integriert werden, sollte Optionen mit mehreren Gewinnern der Vorzug gegeben werden. Realistisch erreichbare Ziele, die für viele Mitarbeitende erreichbar sind, fördern das Engagement und die Motivation effektiver als zu hohe Ziele, die nicht zu Erfolgen führen.
  3. Mikro-Ziele und Meilensteine integrieren: Einzelne Zwischenschritte und arbeitsplatzspezifische Meilensteine ermutigen die Mitarbeitenden, ihr Wissensniveau und ihre Fähigkeiten aktiv zu verbessern – und erhöhen somit die Begeisterung für die Spiel-Tools sowie die Wirksamkeit des Gamification-Systems insgesamt.
  4. Regelmässig evaluieren: Durch regelmässiges Bewerten stellen die Personalverantwortlichen sicher, dass die eingesetzten Gamification-Methoden effektiv zu den Unternehmenszielen beitragen.

Praktische Umsetzung von Gamification im Unternehmen

Durch den Einsatz von Gamification Tools optimieren die HR-Spezialisten im Unternehmen  ihre Aktivitäten rund um Mitarbeitermotivation und Leistungsüberprüfung. Spielerische Ansätze lassen sich in allen Phasen der HR-Arbeit integrieren:

  1. Spielerisches Onboarding

Zahlreiche Unternehmen nutzen in der Einarbeitungsphase Spielelemente, um die neuen Mitarbeitenden von Anfang an zu motivieren: Spiele wie Pac-Man, Bingo oder eine Schnitzeljagd werden in die ersten Arbeitsschritte integriert und bei Erledigung zum Beispiel als Fortschrittsbalken digital dargestellt. Autohersteller BMW hat beispielsweise eine eigene Plattform entwickelt, die Informationen mit einem Spiel verbindet, sodass neue Mitarbeitende ein Quiz bestehen und Abzeichen sammeln können.

  1. Interne Kommunikation

Auch in der Kommunikation mit den Mitarbeitenden entsteht häufig Frust, der sich durch Spielelemente verringern lässt. Eine einfache Möglichkeit bieten Gewinnspiele, in denen man Punkte sammeln und Auszeichnungen erhalten kann, wenn das Team Informationen schnell und verständlich weitergibt.

  1. Mitarbeiterschulung

Gamification-Elemente in Weiterbildungsmassnahmen für Mitarbeitende fördern das Engagement und die Produktivität. Zu häufig genutzten Tools zählen Schulungen in Form von realitätsnahen Arbeitsszenarien, Microlearning-Spiele wie Quizspiele, Quests oder Lehrvideos, oder klassische Ranglisten (Leaderboards) mit Abzeichen, Rankings und Challenges, zum Beispiel für Führungskräfte.

  1. Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz

Um Burnout-Raten zu senken, setzen manche Unternehmen bereits auf spielerisch umgesetztes Achtsamkeitstraining zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Dazu eignen sich etwa freiwillige unternehmensinterne Wettbewerbe mit Trackings der Schlafzeit, Schrittzählern und Fitnesstrackern.

Fazit: Gamification fördert HR-Ziele

Gamification gilt als eines der Wachstumsthemen in der HR in den kommenden Jahren. Die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten bieten viele Potenziale und Freiraum für das Entwickeln immer neuer Ideen und Varianten. Abgestimmt auf den Fokus im Unternehmen oder der Organisation, lassen sich Elemente und Methoden aus der Gamification-Welt gezielt in HR-Prozessen einsetzen. Von der Mitarbeiterauswahl über das Onboarding bis zur Bindung bestehender Mitarbeitender zeigen die Gamification-Methoden nachhaltige Wirkung und fördern die Produktivität sowie die langfristige Bindung an das Unternehmen im Sinne einer positiven Unternehmenskultur.

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